Wilde Kreuzspitze

Wilde Kreuzspitze 3132 m

  Pfunderer Berge

Tourdaten:

SCHWIERIGKEIT
T3
STRECKE ➙
17,1 km
AUFSTIEGSZEIT ➚
4:30 h
ABSTIEGSZEIT ➘
3:15 h
HÖHENMETER ➚
1370 Hm
HÖHENMETER ➘
1370 Hm

Über die Brixner Hütte auf die Wilde Kreuzspitze

Wunderschöne und lange Wanderung auf den höchsten Gipfel der Pfunderer Berge

Es gibt sie, die Berge, die deutlich über die 3000-Meter-Marke hinaus ragen und dennoch ohne Kletterei oder Gletscherberührung zu erreichen sind. Die Wilde Kreuzspitze ist ein solches Beispiel. Als höchster Gipfel der Pfunderer Berge ist er für ambitionierte Bergwanderer, eine gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt, ein lohnendes Ziel. Aber auch eine solide Kondition gehört unbedingt ins Gepäck. Die Runde mit Ausgangspunkt an der Fanealm zieht sich und ist als Tagesunternehmung sehr anstrengend. Besser ist es, die Bergtour zu entzerren und mit einer Übernachtung auf der Brixner Hütte auf zwei Tage zu verteilen.

Doch nicht nur die Höhenluft, die sich am Gipfelkreuz schnuppern lässt, macht diese Tour zu einer empfehlenswerten Unternehmung. Auch die vielen landschaftlichen Höhepunkte am Wegesrand sorgen für ein unvergessliches Bergerlebnis. Schon bald nach der Fanealm trifft man mit Schramme auf eine felsige Schlucht, durch die sich der tief eingeschnitte Valler Bach seinen Weg bahnt. Dann wäre da noch der Wilde See, dessen tiefblau schimmerndes Wasser schon während des Gipfelanstiegs ins Auge sticht. Auch im Übrigen ist diese Runde sehr wasserreich: Die Almwiesen und Hochtäler sind durchzogen von Bächen und eingerahmt von rauschenden Wasserfällen.

Kulinarisch ist ebenfalls einiges geboten: Neben der Brixner Hütte lockt unterwegs noch zur Weidesaison die Labesebenalm zu einer Einkehr. Im Dorf der Fanealm, an der diese Bergtour beginnt, warten zudem drei Jausenstationen auf hungrige Besucher. Unbedingt gilt bei der Planung zu berücksichtigen, dass der Parkplatz der Fanealm von Juli bis September zwischen 9:00 und 17:00 Uhr nicht mit dem eigenen Auto angefahren werden darf. Zu dieser Zeit verkehrt zwischen dem Parkplatz Berg am Boden und der Fanealm ein kostenpflichtiger Shuttlebus. Zu Fuß dauert der Anstieg vom unteren Parkplatz zur Fanealm etwa 1 Stunde. Außerdem gilt es dann weitere 300 Höhenmeter zu überwinden.

Karte:

Schwierigkeit der Tour:

Die Bergtour von der Fanealm auf die Wilde Kreuzspitze führt über einen anspruchsvollen Bergwanderweg (T3). Der Zustieg zur Brixner Hütte führt über einen breiten, im Bereich der Schramme mit Geländer gesicherten Weg. Von der Brixner Hütte leiten zum Rauhtaljoch kleine, teils steile Pfade, die im oberen Teil zunehmend schottrig werden. Nach dem Rauhtaljoch wartet ein kurzer, etwas abschüssiger Quergang, sowie eine kurze Steilstufe. Der Weiterweg Richtung Gipfel erfolgt auf Schieferplatten und -schutt. Kurz vor dem Gipfelkreuz werden ein paar einfache Blöcke überstiegen. Der Abstieg vom Rauhtaljoch über den Wilden See zur Labesebenalm erfolgt ebenfalls auf kleinen Pfaden. Nach dem Wilden See wird ein ausgesetztes Wegstück an Drahtseilen gequert (Vorsicht bei Gegenverkehr). Von der Labesebenalm geht es über einen breiten Fahrweg zurück zur Aufstiegsroute. Für die beschriebene Rundtour sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.

Wie komme ich hin?

Mit dem Auto: Autobahn München - Innsbruck - Brenner, Ausfahrt Brixen. Richtung Pustertal/Bruneck orientieren und bei Mühlbach die Staatsstraße verlassen. In der Ortsmitte links Richtung Vals abbiegen und der Meranser Straße bergauf folgen. In einer Rechtskehre weiter geradeaus Richtung Vals fahren. Durch Vals und Jochtal hindurch bis zum Parkplatz Berg am Boden. Achtung! Eine Weiterfahrt mit dem eigenen Auto zur Fanealm ist von Juli bis September nur vor 9:00 Uhr und nach 17:00 Uhr erlaubt! Tagsüber verkehrt durchgängig ein Shuttlebus zum Parkplatz der Fanealm (einfache Fahrt 3 Euro, Stand 2023). Zur Haltestelle gelangt man taleinwärts vom Parkplatz Berg am Boden zu Fuß in knapp 10 Minuten. Wer auf den Shuttlebus verzichtet, muss bis zum Parkplatz der Fanealm mit einer Gehzeit von 1 Stunde rechnen. Dabei werden 300 Höhenmeter überwunden.

Mit Bahn & Bus: Mit der Bahn nach Brixen (Fahrplan und Buchung). Von Brixen mit der Bus-Linie 401 (Richtung Bruneck) zur Haltestelle Mühlbach, Seilbahn und von dort weiter mit der Bus-Linie 412 zur Endhaltestelle Kabinenbahn Jochtal (zur Fahrplanauskunft). Wer den Shuttlebus nutzt, erreicht von Jochtal nach knapp 30 Minuten Gehzeit die Haltestelle. Ohne Shuttlebus dauert der Aufstieg zum Parkplatz Fanealm ab Jochtal knapp 1 ½ Stunden.

Koordinaten des Startpunkts:
46.88027737, 11.62114263

Blick von der Wilden Kreuzspitze zum Wilden See

Route für schnelle Leser:

Vom Parkplatz der Fanealm (1705 m) über den Wirtschaftsweg zum Almdorf und nach der Fanekapelle an der Gabelung schräg links halten. Nach der Kuttnhütte am Schilderbaum rechts und empor zum breiten Weg. Nun nach rechts und durch die Schramme dem Valler Bach nordwärts folgen. Den Abzweig zur Labesebenalm links liegen lassen und weiter geradeaus. Kurz bergab und dann in moderater Steigung auf die Brixner Hütte zu. Zum Schluss steiler in Kehren empor zur Brixner Hütte (2282 m).

Links an der Hütte vorbei und weiter taleinwärts durch ein kleines Gatter auf die Pfannealm. An einer Brücke linkshaltend über den Valler Bach und in einem Linksbogen auf eine Einsattelung zu. In kurzen Kehren und über Steilstufen empor und über den Boden eines Kessels nach Westen. Am Bergfuß nach links (Südewsten) eindrehen und steiler bergauf. Auf dem zunehmend schottrigem Terrain und durch ein Kar empor zum Rauhtaljoch (2807 m). Am Joch schräg nach rechts, in einem Quergang zu einer kurzen Felsstufe und dann nordwestwärts in Kehren über Schutt und Schieferplatten zu einem Rücken hinauf. Nun nach links, über den Rücken auf den Gipfel zu und in kurzen Kehren sowie über Blöcke zum Kreuz der Wilden Kreuzspitze (3132 m) hinauf.

Auf dem Hinweg zurück zum Rauhtaljoch (2807 m), nun nach rechts und mit Blick auf den Wilden See bergab. An einer unbeschilderten Gabelung rechts halten und beim folgenden Wegweiser geradeaus Richung Fanealm. In einem Gegenanstieg zu einer Anhöhe auf der Ostseite des Sees und dann abwärts zum Seeabfluss. Diesen überqueren, an der Verzweigung links und empor zu einem drahtseilgesicherten und ausgesetzten Quergang. Nach diesem abwärts in ein Hochtal und in einem Linksbogen zu einer Verzweigung. Nach links, südostwärts über einen Rücken bergab und nach einer Linkskurve zu einem Wasserfall. Den Bachlauf an einer Holzbrücke überqueren und weiter in nordöstlicher Richtung hinab zur Labesebenalm (2140 m). Nach der Alm über den Seebach und am Wirtschaftsweg talauswärts, bis man auf den Aufstiegsweg trifft. Über diesen zurück zum Parkplatz der Fanealm (1705 m).

Ein Hauch von Schottland: Abstieg zur Labesebenalm

Ausführliche Wegbeschreibung:

Aufstieg: Vom Parkplatz der Fanealm (1705 m) folgen wir den für den öffentlichen Verkehr gesperrte Fahrweg nordwestwärts. Nach einer Rechts- und einer Linkskurve kommen wir zur Brücke, die über den Valler Bach führt. Wir überqueren also den Bachlauf und erreichen das Bergdorf der Fanealm. Gleich nach der Fanekapelle wählen wir an der Weggabelung den linken Weg und stehen kurz darauf an der Kuttnhütte. Direkt vor der Hütte vollzieht unser Weg eine Linkskurve und wir gelangen am Ende eines Zauns zu einer beschilderten Verzweigung. Dort wenden wir uns nach rechts, wandern über einen schmäleren Weg aufwärts und gelangen wenig später wieder zum breiten Weg zurück. Wir biegen rechtshaltend in den Karrenweg ein und entfernen uns in nordwestlicher Richtung vom Bergdorf der Fanealm.

Der moderat ansteigende Weg vollzieht in der Folgezeit einen großzügigen Rechtsbogen und leitet in das enger werdende Tal hinein. Wir erreichen die sogenannte Schramme. Hier bahnt sich der rauschende Valler Bach durch eine schmale Klamm über unzählige Wasserfälle seinen Weg. Begleitet von den wunderbaren Tiefblicken auf die Klamm wandern wir entlang senkrechter Felswände über den mit einem Geländer gesicherten Weg nordwärts. Sobald wir aus der Schramme heraustreten, kommen wir zum Abzweig der Labesebenalm. Diesen lassen wir links liegen, gehen weiter geradeaus und überqueren den Seebach. Im Anschluss verlieren wir ein paar Höhenmeter und gehen in eine Senke hinunter. Das Tal weitet sich nun wieder und über den moderat steilen Weg setzen wir unseren Anstieg in Richtung Brixner Hütte fort.

Schon wenig später erkennen wir über uns das Schutzhaus, das oberhalb eines Wasserfalls auf einer grasigen Anhöhe thront. Bald darauf kommen wir an der Pfannalm vorbei, die am gegenüberliegenden Ufer des Valler Bachs am Fuße der Stilonspitz liegt. Nach der Alm kommen wir zu einem Weidezaun. Rechter Hand findet sich am Zaun eine Sitzbank, von der sich der schöne Blick talauswärts über den Valler Bach und die Schramme zu den Dolomiten genießen lässt. Wir passieren den Weidezaun am Durchlass und ein paar Minuten später überqueren wir einen Bachlauf. Nach der Brücke wendet sich der Weg nach links und die Steigung nimmt deutlich zu. In Serpentinen schraubt sich der Weg bergauf und zu guter Letzt stehen wir am Eingang zur Terrasse der Brixner Hütte (2282 m, +1:50 h = 1:50 h).

Für den Weiterweg zur Wilden Kreuzspitze gehen wir in Aufstiegsrichtung links an der Hütte vorbei und stoßen an ihrer Rückseite auf einen Wegweiser. Dort halten wir uns leicht links und schlagen den Weg zum Rauhtaljoch und zur Wilden Kreuzspitze ein. Wir schreiten durch ein kleines Gatter und finden uns auf dem weiten Wiesengelände der Pfannealm wieder. Kurz darauf wandern wir etwas bergab und überqueren wir einen kleinen Bachlauf. Dann gehen wir weiter zu einer schmalen Brücke, die uns nach links über den Valler Bach bringt. In einem weiten Linksbogen wendet sich unser Pfad langsam Richtung Westen und hält dabei auf eine Einsattelung zu. Der Weg wird steiler und in kurzen Kehren sowie über eine Felsstufe steigen wir zum Sattel hinauf.

Am Sattel halten wir unsere Grundrichtung bei und wandern über den Boden eines schönen Bergkessels ostwärts. Sobald wir den Bergfuß erreichen, wendet sich unser Pfad nach links und leitet uns in südwestlicher Richtung deutlich steiler bergauf. Nach kurzen Kehren erreichen wir ein ausgedehntes Feld mit Schotter und Moränengeröll. Linkshaltend queren wir auf dem unangenehm brösligen Boden in das Feld hinein, wenden uns dann nach rechts und streben südwestwärts. Vor uns taucht wenig später das Rauhtaljoch auf. Gut auf die Markierungen achtend haltend wir uns auf der rechten Seite der Moräne. Zu guter Letzt steigen wir in kurzen Kehren über das schottrige Terrain zum Rauhtaljoch (2807 m, +1:40 h = 3:30 h) hinauf und erblicken unter uns erstmals den Wilden See.

Am Rauhtaljoch wenden wir uns schräg nach rechts und queren entlang eines etwas abschüssigeren Schotterhangs südwestwärts zu einer kleinen Felsstufe, die wir überwinden. Wenig später wendet sich der Weg in einem Rechtsbogen nach Nordwesten und leitet uns über Schieferschutt in kurzen Serpentinen aufwärts. Schließlich dreht sich unser Weg nach einer Rechtskurve nach Nordosten und leitet uns zu einem Bergrücken hinauf. An diesem wenden wir uns nach links und streben auf den Gipfelaufbau zu. Nach einem kurzen Flachstück schlängelt sich der Weg wieder deutlich steiler auf brösligem Untergrund und über Schieferplatten dem Kreuz entgegen. Zu guter Letzt steigen wir über einfache Blöcke hinweg und stehen am kunstvoll gestalteten Gipfelkreuz der Wilden Kreuzspitze (3132 m, +1:00 h = 4:30 h).

Abstieg über den Wilden See: Auf dem Aufstiegsweg kehren wir zum Rauhtaljoch (2807 m, +0:40 h = 5:10 h) zurück und ignorieren dabei Pfadspuren, die kurz vor dem Joch rechter Hand wegführen. Erst am Rauhtaljoch wenden wir uns nach rechts und schwenken in die beschilderte Route zum Wilden See ein. Diese quert zu Beginn in südlicher Richtung einen Schutthang am Fuße der Blickenspitz. Immer den Wilden See vor Augen wandern wir bergab und kommen nach einem kleinen Graben zu einer unbeschilderten Weggabelung. Hier schlagen wir den rechten Pfad ein, der uns über eine Hochebene vorbei an einem markanten Felsblock mit einer roten Markierung leitet. Am folgenden beschilderten Abzweig gehen wir geradeaus weiter und schlagen so die direkte Route zur Labesebenalm ein. Man könnte auch rechts abbiegen und das Westufer des Sees passieren (längere Variante).

Der direkte Weg leitet uns erst einmal aufwärts und zu einer Anhöhe empor, von der wir einen schönen Blick hinunter zum Wilden See genießen können. Nach einem kurzen Abstieg in südlicher Richtung wendet sich unser Weg an einer nicht beschilderten Verzweigung nach rechts (rot-weißer Pfeil). In mehreren Kehren steigen wir zum Abfluss des Wilden Sees hinunter und überqueren den Bachlauf. Nach einem kurzen Gegenanstieg treffen wir auf einen Querweg und können dort rechtshaltend einen Abstecher zum Wilden See (2532 m, +0:55 h = 6:05 h) unternehmen. Für die direkte Route zur Labesebenalm wenden wir uns nach links, folgen dem Weg bergauf und stoßen auf zwei drahtseilgesicherte und ausgesetzte Quergänge. Nach der Querung wird das Gelände wieder zahmer und streben mit Blick auf die Dreiländerspitz in südwestlicher Richtung in ein Hochtal hinein.

Nach einem ausgedehnten Linksbogen treffen wir auf einen Querweg und einen Wegweiser. Hier wenden wir uns nach links und wandern über einen breiten Wiesenrücken in südöstlicher Richtung weiter bergab. Schließlich wendet sich der Weg über eine Linkskurve nach Nordwesten und leitet uns zu einem Wasserfall hinunter. An einer kleinen Holzbrücke überqueren wir im Fuße des Wasserfalls einen Bachlauf, meistern einen ganz kurzen Gegenanstieg und streben dann in nordöstlicher Richtung auf die bereits sichtbare Labisebenalm zu. Nach der Labesebenalm (2140 m, +0:50 h = 6:55 h) überqueren wir den Seebach und folgen dem breiten Wirtschaftweg talauswärts. Schließlich erreichen wir am nördlichen Ende der Schramme wieder auf unseren Aufstiegsweg. Wir wenden uns nach rechts und kehren über die bekannte Route zurück zum Parkplatz der Fanealm (1705 m, +0:50 h = 7:45 h).

Stützpunkte auf dieser Tour:

  • Brixner Hütte - 2282 m, Tel. +39 0472 677001. Geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober.
  • Labesebenalm - 2140 m, Tel. +39 0472 310230. Geöffnet von Ende Juni bis Oktober.

Kommentare:

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