Zsigmondyhütte 2224 m | Sextener Dolomiten

Die Zsigmondyhütte in den Sextener Dolomiten blickt auf eine lange Geschichte zurück

Eingehrahmt vom markanten Zwölferkofel und den mächtigen Felsgestalten des Elferkofels und der Hochbrunnerschneid liegt über dem Bacherntal die Zsigmondyhütte. Erreichbar ist das Schutzhaus am schnellsten vom Parkplatz Fischleinboden bei Sexten. Der landschaftlich sehr reizvolle Zustieg durch das Fischleintal und über die Talschlusshütte dauert 2 ½ Stunden. Auf ein Warmlaufen über flache Wege folgt nach der Talschlusshütte ein steiler Anstieg, der einen in vielen Kehren zur Ostseite des Einserkofels bringt. Ein längerer Quergang entlang senkrecht aufragender Felswände führt einen im Anschluss tief ins Bacherntal hinein. Dort rückt schon bald der gewaltige Zwölferkogel ins Blickfeld. In letzten steilen und gestuften Serpentinen wird schließlich die Zsigmondyhütte erreicht.

Westlich der Zsigmondyhütte liegt auf der Südseite der Oberbachernspitzen die Büllelejochhütte (2528 m). Der Übergang zum kleinen Schutzhaus dauert über das Oberbachernjoch etwa 1 ¼ Stunden. Von dort lässt sich die Östliche Oberbachernspitze (2675 m) innerhalb von 30 Minuten erklimmen. Für den Weiterweg von der Büllelejochhütte zur Dreizinnenhütte (2405 m) muss man mit einer Gehzeit von 1 Stunde rechnen. Die Dreizinnenhütte mit ihrer wunderbaren Lage zwischen Paternkofel, den weltberühmten Drei Zinnen und dem Toblinger Knoten gehört zu den begehrtesten Zielen in den Dolomiten. Von der Dreizinnenhütte gelangt man über das Altensteiner Tal innerhalb von 2 ½ Stunden zurück zum Fischleinboden. Für diese sehr beliebte Tour, die einen über die Zsigmondyhütte einmal rund um den Einserkofel führt, sollte man ab dem Fischleinboden eine Gehzeit von insgesamt 7 ¼ Stunden einplanen. Mit einem Abstecher zur Oberbachernspitze käme eine weitere knappe Stunde hinzu.

Eine weitere Nachbarhütte ist das Rifugio Carducci (2297 m), zu welchem man über das Giralbajoch in 1 ¼ Stunden gelangt. Dieser Übergang ist auch Teil des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 5, der auch Tizian-Höhenweg genannt wird. Die ausgedehnte Hüttenwanderung führt auf einer Länge von knapp 80 Kilometern von Sexten nach Pieve di Cadore und gilt im Vergleich zu den Dolomiten-Höhenwegen 1 bis 4 als technisch deutlich anspruchsvoller.

Bereits im Jahre 1886 wurde vom Österreichischen Alpenklub unweit der heutigen Zsigmondyhütte ein erstes Schutzhaus errichtet. Das ursprüngliche Gebäude ist im Ersten Weltkrieg komplett zerstört worden. Ende der 1920er-Jahre enstand schließlich das heutige Haus. Auch in den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen und musste im Anschluss erneuert werden. Heute bietet das Schutzhaus Platz für 80 Übernachtungsgäste. Saison hat die Hütte von Mitte Juni bis Ende September.

Karte:

GPS-Track »

Wie komme ich hin?

Mit dem Auto: Autobahn Innsbruck - Brenner - Bozen, Ausfahrt Brixen. Richtung Pustertal halten und über Bruneck und Toblach nach Innichen fahren. Am Ortsanfang rechts Richtung Ortszentrum und Sexten abbiegen und weiter über Innichen und Sexten nach Moos. In Moos nach dem Löwenwirt rechts in die Fischleintalstraße und am Ende der Straße am großen Wanderparkplatz das Auto abstellen (15 Euro Parkgebühr für ein Tagesticket, Stand 2022).

Mit Bahn & Bus: Mit der Bahn nach Innichen (Fahrplan und Buchung) . Von Innichen weiter mit der Bus-Linie 446 (Richtung Kreuzbergpass) zur Haltestelle Moos (Sexten), Fischleintalboden (zur Fahrplanauskunft).

Koordinaten des Startpunkts:
46.66673728, 12.35330522

Die Wanderung zur Zsigmondyhütte

Vom Fischleinboden - 2 ½ Stunden, 770 Höhenmeter:
Wir verlassen den Parkplatz Fischleinboden (1454 m), wenden uns nach rechts und folgen dem geteerten Weg Richtung Dreizinnenhütte und Zsigmondyhütte südwestwärts. Wir passieren ein Haus mit einer Stallung sowie eine Pferdekoppel. An der Tafel der Talschlusshütte gehen wir geradeaus weiter und halten uns an der folgenden Gabelung rechts (der linke Weg war Stand September 2022 gesperrt). Mit Blick auf den Einserkofel geht es über den flachen Weg weiter zur Talschlusshütte (1548 m). Am Abzweig direkt vor dem Gasthof wählen wir den rechten Weg und gehen an der Terrasse des Hauses vorbei. Über einen leicht ansteigenden Wanderweg gelangen wir kurz darauf zu einer Weggabelung, an der wir links Richtung Zsigmondyhütte abbiegen.

Wir folgen dem schottrigen Weg nach Südosten und treten schon kurz darauf aus dem Wald hinaus. Eine kleine Holzbrücke führt uns über den Altensteiner Bach. Im Anschluss halten wir über latschenbewachsenes Terrain auf den Bergfuß zu und steigen in vielen Kehren steil bergauf. Nach einem blockigen Feld durchschreiten wir in einem Rechtsbogen ein lichtes Wäldchen und queren in der Folgezeit die Ostseite des Einserkofels. In einem Auf und Ab dringen wir tiefer ins Bacherntal vor und halten dabei auf den Zwölferkofel zu. Später vollzieht unser Steig einen Rechtsknick und leitet uns über viele Stufen und Serpentinen zur Zsigmondyhütte (2224 m) empor.