Hahnkampl

Hahnkampl 2080 m

  Karwendel

Tourdaten:

SCHWIERIGKEIT
T3+
STRECKE ➙
10,7 km
AUFSTIEGSZEIT ➚
2:45 h
ABSTIEGSZEIT ➘
2:15 h
HÖHENMETER ➚
880 Hm
HÖHENMETER ➘
880 Hm

Von der Eng auf das Hahnkampl

Bergtour im Karwendel zu einem herrlichen Aussichtsberg am Rande des Falzthurntals

Obwohl das Hahnkampl von deutlich höheren Bergen eingerahmt wird, bietet es durch seine zentrale Lage eine fantastische Aussicht. Das benachbarte Sonnjoch, die Felskette zwischen der markanten Lamsenspitze und dem Hochnissl liegen am Gipfel auf dem Präsentierteller.

Das Hahnkampl erreicht man entweder vom Binssattel oder vom Westlichen Lamsenjoch. Am schönsten ist es, beide Wege zu einer Rundtour zu kombinieren. Dabei ist der Wegabschnitt zwischen Hahnkampl und Westlichem Lamsenjoch der anspruchsvollere. Dieser ist teilweise ausgesetzt und erfordert unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Unsere Tour beginnt am Alpengasthof Eng. Ein kleiner Steig und ein Fahrweg leiten uns vom Enger Grund hinauf zur Binsalm, die von Mitte Mai bis Ende Oktober für hungrige Wanderer geöffnet ist. Bald nach der Jausenstation verlassen wir den Fahrweg und setzen den Anstieg auf kleinen Pfaden fort. Nach einem steilen Schlussstück zum Binssattel steigt man in aussichtsreichem Gelände über den Nordwestgrat zum Gipfelkreuz.

Die Überschreitung zum Westlichen Lamsenjoch über den teilweise luftigen Südgrat erfordert nochmals höchste Konzentration. Eine drahtseilgesicherte Engstelle markiert die Schlüsselstelle. Danach weitet sich das Gelände und man steigt über einen Wiesenrücken zum Sattel ab. Der weitere Abstieg ist unproblematisch. Bald treffen wir auf den Aufstiegsweg, der uns zurück zur Binsalm und hinunter in die Eng führt.

Karte:

Schwierigkeit der Tour:

Bei der Tour von der Eng über die Binsalm auf das Hahnkampl handelt es sich um einen anspruchsvollen Bergwanderweg (T3+). Der Anstieg vom Alpengasthof Eng zum Binssattel erfolgt auf Fahrwegen sowie auf kleinen, teils steilen und steinigen Pfaden. Nach dem Binssattel wartet am latschenbewachsenen Bergrücken eine Engstelle mit einer plattigen, steilen Rampe. Im zum Ende hin schottrigen Terrain wird das Gipfelkreuz erreicht. Der Übergang vom Gipfel zum Westlichen Lamsenjoch ist eine Spur anspruchsvoller. Dieser erfolgt auf dem teils ausgesetzten Gratverlauf. Ein schmaler und luftiger Gratabschnitt ist mit einer Drahtseilsicherung versehen. Nach dieser Passage wird das Gelände zunehmend zahmer. Der Abstieg vom Westlichen Lamsenjoch leitet kurz über einen Pfad und im Anschluss auf einem Fahrweg. Für die beschriebene Überschreitung sind absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.

Wie komme ich hin?

Mit dem Auto: Über die Autobahn München - Salzburg zur Ausfahrt Holzkirchen. Auf der B 318 die dritte Abfahrt Richtung Bad Tölz nehmen. Nach der Ausfahrt links und im Ortszentrum von Holzkirchen bei der Querstraße nochmal links Richtung Bad Tölz abbiegen. Über Großhartpenning nach Bad Tölz. An der ersten Ampel rechts und bei der folgenden Ampel schräg links Richtung Bad Heilbrunn und Lenggries halten. Dann die Abfahrt nach rechts Richtung Lenggries nehmen und vorbei an Lenggries sowie über Fleck zum Sylvensteinspeicher fahren. Am Speicher rechts Richtung Vorderriß und in Vorderriß links Richtung Hinterriß abbiegen. Über Hinterriß der mautpflichtigen Straße in die Eng folgen und am großen Parkplatz beim Alpengasthof Eng das Auto abstellen (7 Euro Mautgebühr, Stand 2023). Die Mautstraße ist in der Regel von Ende April bis Allerheiligen geöffnet.

Mit Bahn & Bus: Mit der Bayerischen Regiobahn von München Hauptbahnhof nach Lenggries (Fahrplan und Buchung) und weiter von Lenggries mit dem Bergbus Eng zum Alpengasthof Eng (zur Fahrplanauskunft). Der Bergbus verkehrt von Juni bis Mitte Oktober.

Koordinaten des Startpunkts:
47.40351246, 11.56701028

Blick vom Binssattel über den Gramaialm-Hochleger auf das Sonnjoch

Route für schnelle Leser:

Vom Parkplatz am Alpengasthof Eng (1203 m) weiter dem Teerweg zur Engalm folgen und gleich nach der Brücke links Richtung Binsalm abbiegen. Auf dem Pfad durch den Wald hinauf zu einem Fahrweg und links in diesen einbiegen. Weiter zur Binsalm (1502 m), rechts an der Alm vorbei und am breiten Weg bleiben. Nach einer Rechtskurve den Abzweig zum Panoramaweg ignorieren und nach links wenden. Weiter am Karrenweg aufsteigen und nach einer Querung sowie einer Rechtskurve links in den Pfad zum Binssattel einbiegen. In Kehren aufwärts und zurück zu einem Fahrweg. In diesen links einschwenken und nach einer Rechtskurve den breiten Weg scharf links in Richtung Binssattel verlassen. Nun dem kleinen Pfad in vielen Kehren und zum Schluss hin steil zum Binssattel (1902 m) hinauf folgen. Nach rechts, am Latschenkamm über eine plattige Rampe zu einer Anhöhe und hinab in eine Senke. Weiter am Kammverlauf und zum Schluss über schottriges Terrain zum Hahnkampl (2080 m) hinauf.

Den Gipfel überschreiten und am Bergrücken nach Süden auf die Lamsenspitze zusteuern. Auf dem schmäler werdenden Gratverlauf teils ausgesetzt zu einer dratseilgesicherten Passage. Luftig auf schmalem Abstatz zu einem breiten Wiesenrücken und über diesen hinab zum Westlichen Lamsenjoch (1938 m). Nun nach rechts und hinunter zu einem Karrenweg. Diesem zum Aufstiegweg folgen und über die Binsalm (1602 m) zurück zum Alpengasthof Eng (1203 m).

Blick vom Hahnkampl über den Südgrat zur Lamsenspitze

Ausführliche Wegbeschreibung:

Aufstieg: Am Alpengasthof Eng (1203 m) wenden wir uns dem Talschluss zu und folgen dem geteerten Weg nach Südwesten Richtung Engalm. Gleich nach der Brücke, die über den Binsbach führt, biegen wir links ab (Wegweiser → „Binsalm, Lamsenjochhütte“). Auf einem kleinen Pfad begleiten wir den Bachlauf und erreichen ein lichtes Wäldchen. Dort vollzieht unser Weg einen Rechtsknick und leitet uns in der Folgezeit in mehreren Kehren durch den schattigen Bergwald bergauf. Der teils gestufte Pfad mündet später in einen Fahrweg. Wir wenden uns nach links und folgen der breiten Trasse nordostwärts. Wenig später ziehen sich die Bäume mehr und mehr zurück und geben den Blick über den Großen Ahornboden zum Satteljoch frei. Nach einer Rechts- und einer Linkskehre erspähen wir über uns bereits die Binsalm.

Wir überqueren ein weiteres Mal den Binsbach und wandern dann in engen Serpentinen zur Binsalm (1502 m, +0:55 h = 0:55 h) hinauf. Für den Weiterweg gehen wir rechts an der Alm sowie an der Korbiniankapelle vorbei. Nach einer Rechtskurve bringt uns der breite Weg zu einem beschilderten Abzweig hinauf. Hier lassen wir den Panoramaweg rechts liegen und biegen links in die Route zur Lamsenjochhütte ein. Wenig später vollzieht unser Weg eine Linkskurve und leitet uns an gerölligen Hängen vorbei. Nach der folgenden Rechtskurve stoßen wir auf einen beschilderten Abzweig. Hier verlassen wir den Fahrweg linkshaltend und biegen in den Pfad zum Binssattel und zum Sonnjoch ein. Gleich darauf überwinden wir einen Weidezaun an einem Übertritt. In der Folgezeit schlängelt sich der Pfad zwischen Latschengewächs und durch lichten Nadelwald bergauf.

Zu guter Letzt bringt uns der kleine Weg wieder zu einem breiten Fahrweg zurück. Wir schwenken links in diesen ein und kommen nach der nächsten Rechtskehre zu einem beschilderten Abzweig. Hier verlassen wir abermals den breiten Weg und biegen scharf links in den Pfad zum Gramaijoch und zum Binssattel ein. Durch eine Latschengasse wandern wir in nordwestlicher Richtung bergauf und überqueren dabei ein kleine Schuttreise. Nach kurzen Kehren queren wir in einen Wiesenhang hinein. Nun nimmt die Steigung des Weges nochmals zu und in mehreren Serpentinen steigen wir dem Binssattel entgegen. Zu guter Letzt erreichen wir einen Latschengürtel und erreichen nach einem Durchlass am Weidezaun den Binssattel (1902 m, +1:10 h = 2:05 h). Dort genießen wir den Blick über den Gramaialm-Hochleger hinüber zum mächtigen Sonnjoch.

Am Sattel wenden uns nach rechts (Südosten) und gewinnen über eine felsige Latschengasse zügig an Höhe. Wir gelangen zu einer plattigen und bei Nässe rutschigen Rampe, auf der wir steil aufwärts steigen. Sobald wir das Hindernis überwunden haben, wird das Gelände wieder zahmer. Wir befinden uns nun auf einer Anhöhe, an der wir den weiteren Weg zum Gipfekreuz überblicken. Wir wandern in eine Senke hinab und aus dieser über den latschenbewachsenen Kammverlauf wieder bergauf. Später ziehen sich die Latschengewächse zurück und wir erreichen zunehmend steinigeres Terrain. Vor einem Felsriegel mit einer rot-weißen Markierung weichen wir nach rechts aus und steigen zu guter Letzt in kurzen Kehren zum großen Holzkreuz am Hahnkampl (2080 m, +0:40 h = 2:45 h) hinauf.

Abstieg: Mit Blick auf die Lamsenspitze überschreiten wir das Hahnkampl und folgen dem Gipfelgrat nach Süden. Nach einem ersten Abstieg am latschenbewachsenen Grat wandern wir rechts des Kammes bleibend in kurzen Kehren bergab. Dann gelangen zu einer Senke und steigen im Anschluss über einen schmalen Gratabschnitt wieder bergauf. Von der Anhöhe erreichen wir nach einem kurzen Abstieg die drahtseilgesicherte Passage, an der wir ein ausgesetztes Wegstück über einen schmalen Absatz überwinden. Nach den luftigen Engstellen weitet sich das Gelände und wir wandern über einen Wiesenrücken weiter abwärts. Zu guter Letzt stoßen wir auf einen Weidezaun und nach einem Rechtsbogen gelangen wir zum Westlichen Lamsenjoch (1938 m, +0:30 h = 3:15 h).

Am Sattel wenden wir uns nach rechts und folgen einem Pfad hinab zu einem Fahrweg. Am einfachsten am Fahrweg bleibend kehren wir zurück zum Aufstiegweg. Alternativ dazu kann man später auch linkshaltend in einen schottrigen Pfad einbiegen (rot-weiße Markierungen), der einen ein Stück unterhalb des Fahrwegs zurück zur Aufstiegsroute bringt. Über den Hinweg kehren wir über die Binsalm (1502 m, +1:00 h = 4:15 h) zurück zum Alpengasthof Eng (1203 m, +0:45 h = 5:00 h).

Stützpunkte auf dieser Tour:

  • Alpengasthof Eng - 1203 m, Tel. +43 (0)5245 231. Geöffnet von Mai bis Oktober.
  • Binsalm - 1502 m, Tel. +43 (0)5245 214. Geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober.

Kommentare:

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