Jägerkamp

Jägerkamp 1746 m

via Jägerbauernalm

  Mangfallgebirge

Tourdaten:

SCHWIERIGKEIT
T2
STRECKE ➙
7,6 km
AUFSTIEGSZEIT ➚
2:15 h
ABSTIEGSZEIT ➘
1:30 h
HÖHENMETER ➚
720 Hm
HÖHENMETER ➘
720 Hm

Wanderung über die Jägerbauernalm zum Jägerkamp

Der Jägerkamp am Spitzingsee wird hauptsächlich von seiner Südseite her erwandert. Eine alternative und recht ruhige Route führt von der Jägerbauernalm über den Nordgrat zum Gipfel hinauf.

Ausgangspunkt ist bei dieser Variante eine kleine Parkbucht an der Spitzingstraße, die ein Stück nördlich des Spitzingsattels liegt. Von dort geht es über einen interessanten und schattigen Steig empor zum Almgelände der Jägerbauernalm. Langweilige Forstweghatscher sucht man während des Aufstiegs vergeblich. An der Alm, die herrlich gelegen in einem Kessel am Fuße des Jägerkamps thront, werden Wanderer zur Weidesaison mit Brotzeiten und Getränken versorgt. Von der Jägerbauernalm wird zu guter Letzt der Nordgrat erreicht, der einen über schrofige Latschengassen zum Gipfel bringt. Am höchsten Punkt werden wir von einem ungemein weitreichenden Panoramablick erwartet, der bis zu den Hohen Tauern und zu den Zillertaler Alpen reicht.

Als alternativen Abstieg wählen wir die frequentiertere Route über die Schönfeldalmen zum Spitzingsattel. Hier haben wir auf die halber Strecke die Möglichkeit, an der Schönfeldhütte einzukehren. Der Nachteil bei dieser Rundtour: Leider müssen wir gut 10 Minuten entlang der Spitzingstraße zurücklegen. Dies gilt natürlich auch, sobald wegen der begrenzten Parkmöglichkeiten an der Spitzingstraße oder bei Anreise mit Bahn und Bus der Spitzingsattel als Ausgangspunkt gewählt wird.

Achtung! Der Gipfelbereich des Jägerkamps ist als Wildschutzgebiet ausgewiesen. Für den Nordanstieg von der Jägerbauernalm zum Jägerkamp (Weg Nr. 642) herrscht vom 01. Dezember bis zum 30. März ein Betretungsverbot! In diesem Zeitraum ist nur ein Aufstieg über die Südwestseite via Schönfeldhütte oder Schnittlauchmoosalm möglich.

Karte:

Schwierigkeit der Tour:

Bei der Tour zum Jägerkamp handelt es sich um eine mittelschwierige Bergwanderung (T2), die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Der Aufstieg von der Spitzingstraße zur Jägerbauernalm erfolgt über einen kleinen, bisweilen steilen und oft steinigen Pfad. Der Weiterweg am Nordgrat wartet mit einigen schrofigen Steilstufen auf. Der Abstiegsweg kann im Bereich der Schönfeldalmen bei Nässe matschig sein. Der Waldpfad, der zurück zum Spitzingsattel führt, ist ebenfalls steinig und bei Nässe rutschig und unangenehm zu begehen. An einer Stelle wird ein abschüssiger Hang gequert.

Wie komme ich hin?

Mit dem Auto: Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Weyarn. Der B 307 über Weyarn, Hausham und Schliersee nach Neuhaus folgen. Durch Neuhaus hindurch fahren, nach dem Ort rechts Richtung Spitzingsee abbiegen und der Spitzingstraße bergauf folgen. Nach 2,7 Kilometern finden sich linker Hand eine kleine Parkbucht sowie der Einstieg zum Jägerkamp. Entweder hier parken oder zum Spitzingsattel hinauf fahren und dort das Auto abstellen (5 bis 8 Euro Parkgebühr je nach Parkdauer: 5 Euro für 5 Stunden plus 1 Euro für jede weitere Stunde. Kartenzahlung ist möglich, Stand 2022).

Mit Bahn & Bus: Von München Hauptbahnhof mit der Bayerischen Regiobahn (Richtung Bayrischzell) zur Haltestelle Schliersee. Weiter mit der Bus-Linie 9562 zur Haltestelle Spitzingsattel, Schliersee (Fahrplan und Buchung). Mit dem Bayern-Ticket fahren für 29 Euro plus 10 Euro je Mitfahrer bis zu 5 Personen einen Tag lang durch ganz Bayern.

Koordinaten des Startpunkts:
47.67199098, 11.8865633

Die Jägerbauernalm auf der Jägerkamp-Nordseite

Route für schnelle Leser:

Vom Spitzingsattel (1127 m) entlang der Straße hinunter zur Parkbucht (1040 m), dort rechts zum Jägerkamp und über die Forststraße hinauf zu einem beschilderten Abzweig. Über einen Steig durch den Wald hinauf zum Almgelände und linkshaltend zur Jägerbauernalm (1546 m). Von der Alm steil empor zum Nordgrat oder bequemer erst flach nach Norden und dann rechts hinauf zum Gratverlauf. Dem Nordgrat durch Latschengassen und über schrofige Steilstufen zum Jägerkamp (1746 m) folgen. Vom Gipfel nach Südosten in den Sattel vor der Benzingspitz, an dieser rechtshaltend vorbei queren und rechts hinunter zu den Schönfeldalmen und zur Schönfeldhütte (1410 m). Von der Hütte in einem Rechtsbogen nach Westen und nach einem kurzen Gegenanstieg mit Blick auf den Spitzingsee hinab zum Waldrand. Von dort über einen holprigen Steig durch den Wald zurück zum Spitzingsattel (1127 m).

Blick vom Gipfel über den Südwestgrat des Jägerkamps

Ausführliche Tourenbeschreibung:

Aufstieg: Wir verlassen den Parkplatz am Spitzingsattel (1127 m) in Richtung Spitzingstraße, wenden uns nach rechts und gehen entlang der Straße hinab zur Parkbucht (1040 m, +0:15 h = 0:15 h), an der der beschilderte Anstiegweg zum Jägerkamp beginnt. Wir biegen rechtshaltend in den Forstweg zum Jägerkamp ein, halten uns an einer Gabelung rechts und gelangen nach einer Rechtskurve zu einer Übersichtstafel. Dort verlassen wir den breiten Weg nach links und biegen in einen gestuften Waldweg ein. Der Pfad führt uns in der Folgezeit in vielen kurzen Kehren in östlicher Grundrichtung bergauf. Nach einem mit Geländer ausgestatteten Wegabschnitt gelangen wir zu einer Lichtung und können von dort einen ersten Blick auf den Schliersee werfen. Wir passieren eine kleine Quelle und tauchen wieder in den schattigen Bergwald ein. Der Pfad führt uns weiterhin in Kehren zügig bergan und bringt uns später zu einer nächsten Lichtung. Dort leitet uns der mit Stufen ausgebaute Steig an einer schrofigen Wand vorbei.

Nach dem kurzen Quergang wendet sich der Pfad nach rechts und schlängelt sich durch nun etwas lichteren Wald in südöstlicher Grundrichtung weiter aufwärts. Bald darauf kommen wir zu einer beschilderten Verzweigung und wenden uns dort nach links (→ „Jägerbauernalm, Jägerkamp“). Kurzzeitig präsentiert sich der Wald noch einmal schattiger und wir gewinnen in weiteren Kehren an Höhenmetern hinzu. Langsam lichten sich die Bäume etwas, der Steig wendet sich nach Süden und wir erreichen nach einem längeren Quergang einen Durchlass am Weidezaun. Wir betreten das Almgelände der Jägerbauernalm, orientieren uns nach links und queren in südöstlicher Richtung an einem Wiesenhang vorbei. Schon wenig später erreichen wir das Gebäude der Jägerbauernalm (1546 m, +1:30 h = 1:45 h). Sobald wir die kleine Almterrasse passiert haben, wenden wir uns nach rechts.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten für den Weiterweg: Für die kürzere Variante steigen wir leicht rechtshaltend und in nordöstlicher Richtung über den steilen und unangenehm schottrigen Weg zum Nordgrat hinauf und wenden uns dort nach rechts. Oder wir wählen leicht linkshaltend den flachen Weg Richtung Benzingalm, der uns nach Nordosten zu einem beschilderten Abzweig bringt. Dort biegen wir rechts ab uns steigen über den latschenbewachsenen Nordgrat aufwärts, bis wir auf den direkten Anstiegsweg von der Jägerbauernalm treffen. Vom Grat schauen wir nun hinüber zur benachbarten und markanten Aiplspitz. Über den Kessel, in dem die Benzingalm lagert, blicken wir zum Breitenstein und zum Wendelstein. In südlicher Richtung geht es nun dem Gratverlauf folgend durch Latschengassen dem Gipfel entgegen. Dabei stellen sich uns mehrere schrofige Steilstufen in den Weg. Auch wenn das Gelände bisweilen steil ist, richtig klettern muss allerdings nicht.

Kurz vor dem Gipfel lehnt sich das Terrain etwas zurück und wir erreichen schließlich durch das Latschengewirr den Jägerkamp (1746 m, +0:30 h = 2:15 h) mit seinem kunstvoll gestalteten Holzkreuz. Vom Gipfel blicken wir nun über den Taubenstein zum Hochmiesing und zur Rotwand. Hinter der Aiplspitz zeigen sich die Chiemgauer, die Berchtesgadener Alpen und das Kaisergebirge. Weiter im Südosten präsentieren sich das Rofangebirge und unzählige Karwendelgipfel.

Abstieg: Am Jägerkamp wenden wir uns nach Südosten und verlassen mit Blick auf die Aiplspitz den Gipfel über eine Latschengasse. Wir erreichen den Sattel zwischen Benzingspitz und Jägerkamp. Nun queren wir rechtshaltend an der Benzingspitz vorbei. Nach dem Quergang über einen steinigen Pfad gelangen wir zu einer unbeschilderten Verzweigung und wählen den rechten (unteren) Weg. Vom Abzweig wandern wir in südöstlicher Richrtung steiler abwärts und treffen wenig später auf einen Querweg und einen Wegweiser. Dort wenden wir uns nach rechts (→ „Schönfeldhütte, Spitzingsattel“) und erreichen ein lichtes Wäldchen. In kurzen Kehren steigen wir weiter abwärts und queren nach den Bäumen in nordwestlicher Richtung auf den Jägerkamp zu. Dann vollzieht unser Pfad einen Linksknick und nach einer Rechtskurve wandern wir über sumpfiges Terrain auf die Hütten der Schönfeldalm zu. Wir spazieren rechts an den kleinen Almhütten vorbei und gelangen nach einem Linksbogen zur Schönfeldhütte (1410 m, +0:45 h = 3:00 h).

Für den direkten Abstieg zum Spitzingsattel gehen wir rechts an der Hütte vorbei. Nach dem Schutzhaus vollzieht unser Pfad eine Rechtskurve und leitet uns in der Folgezeit über eine mit Felsblöcken gespickte Wiese bergauf. Nach dem Gegenanstieg erblicken wir unter uns den Spitzingsee und queren im Anschluss die Südhänge der Wilden Fräulein. Wir wandern in nordwestlicher Richtung hinab zu einem Waldrand und treffen dort auf den Weg, der über den Lochraben herunter führt. Am Wegweiser halten wir unsere Grundrichtung bei und spazieren in den Wald hinein. Über eine schrofige Rampe steigen wir rechtshaltend kurz bergab und kommen nach einer Linkskurve zu einem sumpfigen und mit Holzplanken ausgelegten Wegabschnitt. Nach dieser Passage folgen wir dem steinigen und recht ruppigen Steig durch den Bergwald nordostwärts. An einem kurzen Abschnitt fällt das Gelände zu unserer Linken steil ab. Später verlassen wir den Bergwald und wandern mit Blick auf die Brecherspitz in mehreren Kehren zum Parkplatz am Spitzingsattel (1127 m, +0:45 h = 3:45 h) hinunter.

Stützpunkte auf dieser Tour:

  • Jägerbauernalm - 1546 m. Geöffnet von Juni bis September.
  • Schönfeldhütte - 1410 m, Tel. +49 (0)8026 7496. Geöffnet von Mai bis Mitte November.

Tipp: Von Hütte zu Hütte auf der Drei-Seen-Tour

Sowohl die Schönfeldhütte als auch der Jägerkamp sind Stationen auf der Drei-Seen-Tour. Diese dreitägige Hüttenwanderung wurde vom Deutschen Alpenverein konzipiert und führt vom Spitzingsattel nach Enterrottach.

Der erste Tag beginnt mit einer Besteigung des Jägerkamps und einer Übernachtung auf der Schönfeldhütte. Weiter gehts am nächsten Morgen hinauf zum Taubensteinhaus und weiter über den Miesingsattel zum Rotwandhaus. Am Rotwandhaus ist der Gipfel der Rotwand, die mit ihren 1884 Metern den höchsten Punkt dieser Hüttenwanderung markiert, zum Greifen nahe. Durch den Pfanngraben wird schließlich die Albert-Link-Hütte erreicht, auf der man die zweite Nacht verbringt. Am letzten Tag geht es hinauf zur Bodenschneid und weiter über die Bodenalm hinunter nach Enterrottach.

Die Drei-Seen-Tour eignet sich für eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Spitzingsattel ist vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus mit dem Bus erreichbar. Von Enterrottach bringt einen ebenfalls der Bus zurück zum Bahnhof in Tegernsee. Insgesamt werden auf dieser Hüttenwanderung gut 47 Kilometer zurückgelegt und 2300 Höhenmeter überwunden.

Kommentare:

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