Tourdaten:
Von Spitzingsee zur Rotwand
Wanderung am Normalweg zum Rotwandhaus und weiter über den Höhenweg zum Taubenstein
Zugegeben: Es gibt spannendere Routen zum Rotwandhaus als den direkten Normalanstieg über den breiten Fahrweg. Da wäre zum Beispiel der Weg durch den Pfanngraben, der ebenfalls in Spitzingsee beginnt. Allerdings ist diese Variante, so schön und landschaftlich reizvoll sie auch ist, mit 4 Stunden Gehzeit nicht gerade kurz. Durch den Abstieg zu Beginn der Tour sind auch mehr Höhenmeter zu überwinden.
Somit bietet der Normalweg zwei wesentliche Vorteile. Da ist zum einen der überschaubare Zeitaufwand. Mit Ausgangspunkt an der Kirche in Spitzingsee steht man nach knapp 2 ½ Stunden oben am Rotwandhaus. Zum Gipfelglück sind es von der Alpenvereinshütte noch einmal 20 Minuten Gehzeit. Ein weiterer Pluspunkt: Im Gegensatz zum Pfanngraben ist der Normalweg zu jeder Jahreszeit und somit auch bei Schneelage machbar. Sozusagen ein Weg für jedes Wetter.
Wer zur Wandersaison nicht auf gleichem Wege nach Spitzingsee zurückkehren möchte, der kann vom Rotwandhaus den Höhenweg zum Taubenstein einschlagen. Zwar ist dieser Dank der Taubensteinbahn recht frequentiert, bietet aber herrliche Ausblicke und abwechslungsreiches Gelände. Trittsichere und schwindelfreie Geher können mit dem Taubenstein auch noch einen zweiten Gipfel einsammeln. Von der Bergstation der Taubensteinbahn geht es über die Obere Maxlraineralm zum Ausgangspunkt hinunter.
Karte:
Schwierigkeit der Tour:
Bei der Tour zur Rotwand mit Weiterweg zur Bergstation der Taubensteinbahn handelt es sich um eine Bergwanderung (T2+). Von Spitzingsee wird das Rotwandhaus über einen breiten Fahrweg, der an einer Stelle über einen wurzeligen Pfad abgekürzt werden kann, erreicht. Zum Gipfelaufbau der Rotwand führt ein gut ausgebauter, teils gestufter Weg. Am Gipfel selbst gilt es eine kleine, mittels Drahtseil gesicherte Felsstufe zu meistern. Der alternative Übergang über den Kirchsteinsattel zur Taubensteinbahn leitet über einen teils gestuften, teils steinigen Wanderweg. Anspruchsvoller (T3) gestaltet sich der optionale und kurze Abstecher zum Taubenstein. Bei dieser Gipfelbesteigung wird eine schrofige Rampe sowie eine drahtseilgesicherte Rinne überwunden. Hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich. Vorsicht am senkrecht nach Westen hin abbrechenden Felsgipfel! Von der Bergstation der Taubensteinbahn geht es über einen Pfad hinunter zur Oberen Maxlraineralm. Der weitere Abstieg von dort führt über einen teils schrofigen und teils wurzeligen Waldpfad, der in einen Forstweg mündet. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt erfolgt schließlich auf breiten Fahrwegen.
Wie komme ich hin?
Mit dem Auto: Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Weyarn. Der B 307 über Weyarn, Hausham und Schliersee nach Neuhaus folgen. Durch Neuhaus hindurch fahren, nach dem Ort rechts Richtung Spitzingsee abbiegen und der Spitzingstraße bergauf folgen. Über den Spitzingsattel in den Ort Spitzingsee hinein fahren und kurz vor der Kirche schräg links zum Wanderparkplatz einbiegen (Parkgebühr 5 Euro, Stand 2023).
Mit Bahn & Bus: Von München Hauptbahnhof mit der Bayerischen Regiobahn (Richtung Bayrischzell) zur Haltestelle Schliersee. Weiter mit der Bus-Linie 9562 zur Endhaltestelle Spitzingsee Kirche, Schliersee (Fahrplan und Buchung). Die Haltestelle befindet sich direkt am Ausgangspunkt. Mit dem Bayern-Ticket fahren für 29 Euro plus 10 Euro je Mitfahrer bis zu 5 Personen einen Tag lang durch ganz Bayern.
Koordinaten des Startpunkts:
47.66165167, 11.88822627
Route für schnelle Leser:
Vom Parkplatz an der Kirche in Spitzingsee (1095 m) zurück zur Straße, nach links und dieser zur Alten Wurzhütte folgen. Vor der Alten Wurzhütte links in die Valepper Straße und an der ersten Weggabelung schräg links abbiegen. Über den Teerweg bis zur Bergwachthütte und im Anschluss rechts Richtung Rotwandhaus. Nun stets am Forstweg bleibend aufwärts. Eine Kehre kann später nach einer Linkskurve über einen wurzeligen Pfad abgekürzt werden (beschildert). Zurück am Fahrweg über diesen steil hinauf zur Wildfeldalm und dann etwas flacher weiter zum Rotwandhaus (1737 m). An diesem links in den Gipfelweg zur Rotwand einbiegen und dem gestuften Wanderweg zum Gipfelaufbau folgen. Über eine drahtseilgesicherte Felsstufe empor zum Gipfelkreuz der Rotwand (1884 m).
Zurück am Rotwandhaus (1737 m) alternativ in den Weg zur Taubensteinbahn einbiegen. Über diesen empor zum Kirchsteinsattel und von diesem hinab zur Westseite des Lämpersberges. Am Lämpersberg vorbei queren und hinab zum Fuße des Taubensteins. Der Abstecher zum Taubenstein erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit! Dazu links über den Pfad in die Felsen und über eine schrofige Rampe sowie durch eine drahtseilgesicherte Rinne zum Gipfelkreuz. Vom Gipfel auf gleichem Weg hinunter und weiter zur Bergstation der Taubensteinbahn. Vor dieser nach links und über den Pfad hinab zur Oberen Maxlraineralm (1528 m). Links an dieser vorbei und entlang der Lifttrasse bergab. Kurz vor dem zweiten Liftmasten über den Pfad schräg rechts hinein in den Wald und dem holprigen Pfad zu einem Forstweg folgen. Nun nach rechts und hinunter zu einem asphaltieren Fahrweg. Links in diesen einbiegen und vorbei an der Unteren Maxlraineralm zurück zur Bergwachthütte. Von dort am Aufstiegsweg zurück zur Kirche in Spitzingsee (1095 m).
Ausführliche Tourenbeschreibung:
Aufstieg: Vom Parkplatz an der Kirche in Spitzingsee (1095 m) spazieren wir mit Blick auf den See zur Straße zurück und folgen dieser linkshaltend. Nach einer langgezogenen Linkskurve bringt uns die Straße nach wenigen Minuten zur Alten Wurzhütte. Kurz vor der Alten Wurzhütte biegen wir leicht linkshaltend in die Valepper Straße ein (→ Wegweiser „Taubensteinhaus, Rotwandhaus, Rotwand“) und gehen an einer Schranke vorbei. Im Anschluss halten wir uns an der Verzweigung links und schlagen den oberen und somit direkten Weg zum Rotwandhaus ein. Ein geteerter Weg leitet uns in moderater Steigung bergauf. Nach einem ersten Waldstück geben die Bäume den Blick über die Valepper Alm mit der Albert-Link-Hütte zum Stolzenberg frei.
Nach dieser Lichtung betreten wir wieder den Bergwald und gewinnen über den moderat ansteigenden Weg weiter an Höhenmetern hinzu. Nach einem ausgedehnten Linksbogen lichtet sich der Wald und nach einer Gehzeit von 30 Minuten kommen wir zur Bergwachthütte. Wir passieren die Hütte und gelangen kurz darauf zu einem Abzweig. Nun biegen rechts ab in Richtung Rotwandhaus, gehen über einen Bachlauf und tauchen nach der Brücke in südöstlicher Richtung in den schattigen Bergwald ein. Der kurvige Weg führt uns weiterhin moderat ansteigend bergauf und wir kommen dabei an mehreren kleinen Bachgräben vorbei. Nach einer scharfen Linkskurve lichtet sich der Wald kurzzeitig und wir können einen ersten Ausblick hinüber zum Schinder werfen.
Danach kommen wir an zwei weiteren Bachgräben vorbei und treffen nach einer Linkskurve auf einen beschilderten Abzweig. Hier verlassen wir den breiten Fahrweg und folgen einem zu Beginn steinigen und später wurzeligen Pfad aufwärts. Wenig später kehren wir zum Fahrweg zurück und folgen diesem in östlicher Richtung weiter bergauf. Schließlich passieren wir an einem Weiderost einen Durchlass und lassen nun auch den schattigen Bergwald hinter uns. Nach einem Rechtsbogen vollzieht unser Weg eine Rechtskehre und leitet uns in der Folgezeit deztlich steiler aufwärts. Dabei genießen wir die weitreichende Aussicht auf die Tegernseer Bergwelt mit dem Risserkogel und dem Blankenstein. Nach einem kurzen Waldstück erblicken wir unter uns die Untere Wildfeldalm.
In kurzen Kehren schlängelt sich unser Weg schließlich empor zur Oberen Wildfeldalm. Dort wendet sich unser Weg nach rechts und nach einem weiteren steilen Anstieg erblicken wir vor uns das Rotwandhaus. Das Gelände lehnt sich nun zurück und in nordöstlicher Richtung queren wir unterhalb der namensgebenden rötlichen Felsen der Rotwand vorbei. In einem ausgedenhnten Rechtsbogen rücken wir dem Rotwandhaus (1737 m, +2:25 h = 2:10 h) auf den Pelz. Kurz vor der Hütte treffen wir linker Hand auf zwei Verzweigungen: Auf den Übergang zur Taubensteinbahn sowie auf den Gipfelweg zur Rotwand.
Wir nehmen also den zweiten Abzweig und wandern in nordwestlicher Richtung über den gestuften Weg bergauf. Nach einem Rechtsknick führt uns der Weg auf den Südostgrat der Rotwand hinauf. Nun wenden wir uns nach links, steuern auf den Gipfel zu, wenden uns unterhalb des Kreuzes nach rechts und gelangen durch eine schrofige Rinne zum Gipfelaufbau. Wir steigen linkshaltend über eine drahtseilgesicherte Felsstufe hinweg und stehen kurz darauf am Gipfelkreuz der Rotwand (1884 m, +0:20 h = 2:45 h).
Übergang zur Taubensteinbahn: Zurück am Rotwandhaus (1737 m, +0:15 h = 3:00 h) haben wir uns spätestens jetzt eine Stärkung verdient. Um nicht den gleichen Weg nach Spitzingsee zurück laufen zu müssen (1:45 h ab dem Rotwandhaus), schlagen wir den beschilderten Weg zur Taubensteinbahn ein. Der gestufte Wanderweg leitet uns in nordwestlicher Richtung bergauf und quert nach einer Linkskurve unterhalb des Rotwandkopfes vorbei. Nach einer Rechtskurve gelangen wir zum Kirchsteinsattel (1788 m, +0:15 h = 3:15 h). Von der Einsattelung steigen wir mit Blick auf den felsigen Kirchstein in westlicher Richung bergab. Nach einer Rechtskehre halten wir auf den Lämpersberg zu. An seiner grasigen Flanke vollzieht unser Weg eine Linkskurve und wir queren in der Folgezeit in einem sanften Gegenanstieg die Westseite des Berges.
Vom Lämpersberg bringt uns der Wanderweg über viele Stufen in zu einem Sattel nördlich des Lämpersberges hinab. Dort wendet sich der Pfad leicht nach links und führt uns in einen lichten, mit Felsbrocken gespickten Nadelwald hinein. An einer Felswand gelagen wir über Stufen (Seilsicherung) zum Kammverlauf hinunter. Es folgt ein Abstieg über weitere Stufen und durch latschenbewachsenes Terrain zum Fuße des Taubensteins. Dort können trittsichere und schwindelfreie Geher optional scharf links in den Gipfelweg (Schwierigkeit T3) einbiegen. Nach einer Rechts- und einer Linkskehre bringt dieser einen zu einer schrofigen Rampe, über die es rechtshaltend empor geht. Nach der Rampe wendet man sich nach links, durchsteigt eine drahtseilgesicherte Rinne und erreicht schließlich den felsigen und nach Nordwesten hin senkrecht abbrechenden Taubensteingipfel (1692 m).
Für den Weiterweg zur Taubensteinbahn folgen wir dem Wanderweg vom Bergfuß weiter nach Norden und steigen dann über viele Stufen inmitten einer felsigen Kulisse zügig bergab. Nach den Felsen gelangen wir in Kehren durch ein lichtes Wäldchen zur Bergstation der Taubensteinbahn (1600 m, +0:45 h = 4:00 h). Wer noch dem Taubensteinhaus einen Besuch abstatten möchte, geht rechts an der Bergstation vorbei und zum Taubensteinsattel hinunter. Dort biegt man rechts ab und folgt dem Pfad zur Alpenvereinshütte (10 Minuten ab der Bergstation). Für den direkten Abstieg von der Taubensteinbahn über die Obere Maxlraineralm, wenden wir uns direkt vor dem Eingang zur Gaststätte der Bergstation nach links und folgen dem Pfad parallel zur Lifttrasse bergab. Der Weg vollzieht kurz darauf einen Linksknick und leitet uns über Wiesengelände zur Oberen Maxlraineralm (1528 m, +0:10 h = 4:10 h) hinunter.
An der Alm stoßen wir auf einen Schlepplift, dem wir an seiner linken Seite abwärts folgen. Nun heißt es aufpassen: Direkt vor dem zweiten Liftmasten führt uns der Pfad nach rechts unter dem Lift hindurch und in den Wald hinein. Dort steigen wir über den schrofigen und wurzeligen Waldpfad zügig bergab und treffen später auf einen Forstweg, in den wir rechtshaltend einbiegen. Nach zwei Kehren bringt uns dieser hinunter zum asphaltierten Weg, der von den Schönfeldalmen herüber führt. Wir biegen links ab, passieren die Untere Maxlraineralm und treffen kurz vor der Bergwachthütte auf unseren Aufstiegsweg. Über die uns bekannte Route passieren wir die Bergwachthütte und kehren zum Parkplatz an der Kirche in Spitzingsee (1095 m, +1:05 h = 5:15 h) zurück.
Stützpunkte auf dieser Tour:
- Rotwandhaus - 1737 m, Tel. +49 (0)8026/3959 880. Betriebsferien von Mitte November bis Heilig Abend.
- Taubensteinhaus - 1567 m, Tel. +49 (0)171 2255033. Geöffnet von Mitte Mai bis Anfang November und vom 26. Dezember je nach Schneelage bis Mitte oder Ende März. Zur Wintersaison ist Montag Ruhetag.
- Obere Maxlraineralm - 1528 m, Tel. +49 (0)8026/7382
Kommentare:
Bist Du die Tour schonmal gegangen? Wie hat sie Dir gefallen? Hast Du Tipps zur Tour? Wie sind die aktuellen Tourenverhältnisse?
Zu dieser Tour wurde noch kein Kommentar geschrieben.