Tourdaten:
Über den Luftbodensteig zum Taubensee
Wanderung von Hinterwössen zum Taubensee, zum Sonnwendköpfl und zur Stoibenmöseralm
Nicht das Federvieh, sondern Krebse gaben dem Taubensee seinen Namen. Die Tiere, die in früheren Zeiten als Daupn bezeichnet wurden, sind auch heute noch im Bergsee zu finden. Wunderschön liegt das Gewässer in einem Kessel, der von bewaldeten und felsdurchsetzten Flanken eingerahmt wird. Mitten durch den Taubensee führt die Grenze zwischen Bayern und Tirol.
So erhält das Auge des Chiemgaus, wie der Taubensee auch genannt wird, von beiden Seiten Besuch. Der kürzeste Anstieg startet auf der Tiroler Seite am kleinen Parkplatz Mühlberg bei Kössen. Länger sind da schon die bayerischen Zustiege. Diese beginnen zum Beispiel im Achental bei Schleching, in Reit in Winkl sowie in Oberwössen und in Hinterwössen.
Von Hinterwössen gelangt man über den Luftbodensteig hinauf zum Taubensee. Anders, als der luftige Name vermuten lässt, bewegt man sich auf diesem Steig nicht im ausgesetzten Gelände. Dennoch sind die Wege recht steil, oft steinig und bei Nässe auch rutschig. Eine solide Trittsicherheit sollte bei dieser Routenwahl also vorhanden sein.
Vom Taubensee lohnt unbedingt noch der Aufstieg zum Sonnwendköpfl und der anschließende Übergang zur Stoibenmöseralm. Auf der Alm lassen sich zur Weidesaison Brotzeiten und hausgemachte Kuchen genießen. Im Anschluss geht es über den kurzweiligen Jagasteig, der einen an die imposanten Felswände der Rauhen Nadel heran bringt, wieder zurück zum Luftbodensteig.
Karte:
Schwierigkeit der Tour:
Bei der Tour über den Luftbodensteig zum Taubensee handelt es sich um einen Bergwanderweg (T2), der Trittsicherheit verlangt. Der Aufstieg von Hinterwössen zur Schwaigerwiese erfolgt auf einem breiten, aber teilweise steilen Forstweg. Von der Schwaigerwiese geht es in vielen Kehren über den kleinen, steilen und im oberen Teil steinigen sowie ruppigen Luftbodensteig hinauf zu einem Wiesenrücken auf der Westseite der Rauhen Nadel. Kurz vor dem Abzweig zur Stoibenmöseralm ist ein felsiger Wegabschnitt mit einem Drahtseil gesichert. Vom Wiesenrücken führt ein Waldpfad, der nach Regentagen matschig sein kann, hinunter zum Taubensee. Das Ufer des Bergsees wird auf einem felsigen Pfad passiert. Der Weiterweg über das Sonnwendköpfl zur Stoibenmöseralm führt über Wald- und Wiesenpfade. Von der Alm geht es auf dem kleinen, teils holprigen Jagasteig zurück zum Luftbodensteig.
Wie komme ich hin?
Mit dem Auto: Über die Autobahn München - Salzburg zur Ausfahrt Bernau. Weiter nach Bernau und über Rottau und Grassau nach Marquartstein. Von Marquartstein nach Oberwössen fahren und im Ort gleich nach der Kirche rechts in die Taubenseestraße einbiegen. Dieser nach Hinterwössen folgen und durch den Ort hindurch fahren. An einer Weggabelung schräg links halten und zu guter Letzt auf einer Schotterpiste zum Wanderparkplatz am Waldrand folgen.
Mit Bahn & Bus: Mit dem Meridian von München Hauptbahnhof (Richtung Salzburg) über Rosenheim nach Prien am Chiemsee. Weiter von Prien mit der Bus-Linie 9505 (Richtung Reit im Winkl) zur Haltestelle Oberwössen Kirche (Fahrplan und Buchung). Von der Bushaltestelle zu Fuß zur Kirche und danach rechts in die Taubenseestraße einbiegen. Über diese nach Hinterwössen und zum Wanderparkplatz spazieren (insgesamt 2,2 Kilometer und 35 Minuten Gehzeit). Mit dem Bayern-Ticket fahren für 29 Euro plus 10 Euro je Mitfahrer bis zu 5 Personen einen Tag lang durch ganz Bayern.
Koordinaten des Startpunkts:
47.70761737, 12.45580852
Route für schnelle Leser:
Vom Wanderparkplatz Hinterwössen (700 m) dem Forstweg in südwestlicher Richtung in den Wald folgen und parallel zum Schlierbach bergauf. Später nach einer Links- und einer Rechtskehre an der Schwaigerwiese schräg links Richtung Taubensee abbiegen. Über den Luftbodensteig in vielen Kehren hinauf zu einer Verzweigung. Dort rechts Richtung Taubensee und empor zu einem grasigen Bergrücken. Nun rechts halten und durch den Wald hinab zum Taubensee. An seinem Nordufer auf einem felsigen Steig und zuletzt auf einem Holzsteg zu einer Verzweigung an der Westseite des Bergsees. Nach links Richtung Stoibenmöseralm und durch den Bergwald hinauf zum Sonnwendköpfl (1278 m) mit dem Pittenharter Kreuz.
Am Kammverlauf weiter nach Nordosten und empor zu weitläufigen Almwiesen. Zur Sauermöseralm (1281 m) und dort an der Verzweigung die Grundrichtung beibehalten. Ostwärts über die Weidefläche, durch eine Mulde und nach einem Rechtsbogen hinab zur Stoibenmöseralm (1260 m). Kurz vor der Stoibenmöseralm links Richtung Oberwössen abbiegen und in nordöstlicher Richtung über die Wiesen hinab zum Waldrand. An einer Solaranlage links in den Wald. Über den Jagasteig in einigem Auf und Ab die Felswände der Rauhen Nadel passieren. An einer bewaldeten Schulter nach links. Zuerst mit kleineren Gegenanstiegen nach Westen und dann in kurzen Kehren hinab zum Luftbodensteig. Rechts abbiegen und über den Hinweg zurück zum Wanderparkplatz Hinterwössen (700 m).
Ausführliche Wegbeschreibung:
Aufstieg zum Taubensee: Vom Wanderparkplatz Hinterwössen (700 m) folgen wir dem Forstweg in südöstlicher Richtung in den Bergwald hinein (→ Wegweiser „Chiemhauser Alm, Taubensee“). Nach einem kurzen Warmlaufen nimmt die Steigung des Forstweges deutlich zu. Zügig verbuchen wir die ersten Höhenmeter auf der Habenseite. In einem Rechtsbogen leitet uns der Weg über einen Bachgraben. Wenige Minuten später nähern wir uns dem Schlierbach, der uns in der Folgezeit begleiten wird. Kurz darauf gehen wir an einem Wegweiser geradeaus weiter. Damit bleiben wir stets am breiten Forstweg, der uns später rechtshaltend über den Schlierbach führt. Nach der Brücke lichtet sich der Wald und das Gelände lehnt sich zurück. Nach einem flacheren Stück kommen wir am Waldrand zu einer Verzweigung.
Dort wenden wir uns nach links und folgen dem Fahrweg in einer Links- und einer Rechtskehre hinauf zur Schwaigerwiese. An dieser Lichtung verlassen wir den breiten Weg und biegen linkshaltend in den Pfad zum Taubensee und zur Stoibenmöseralm ein. Wir betreten das Naturwaldreservat Vogelspitz und wandern parallel zum Forstweg in südwestlicher Richtung bergauf. Nach einem Linksknick entfernt sich unser Pfad endgültig vom breiten Fahrweg. Der Luftbodensteig leitet uns in der Folgezeit in mehreren Kehren zügig über den bewaldeten Hang bergauf. Später passieren wir einen felsigen, mittels Drahtseil gesicherten Wegabschnitt und gelangen nach einer Linkskehre zu einer beschilderten Verzweigung. Dort lassen wir den Abzweig zur Stoibenmöseralm links liegen und biegen rechts ab Richtung Taubensee.
Das Weglein leitet uns im Anschluss in südwestlicher Richtung empor zu einer Lichtung. Dort wird erstmals der Blick nach Norden zur Kampenwand und zur Hochplatte frei. Auf steinigen Untergrund passieren wir die Lichtung und wandern in zwei Kehren hinauf zu einer überhängenden Felswand. Vom Wandfuß steigen wir über hölzerne Stufen weiter aufwärts und erreichen schließlich auf der Westseite der Rauhen Nadel einen Wiesensattel. Dort treffen wir auf einen Wegweiser und halten uns leicht rechts. In weiterhin südwestlicher Richtung leitet uns ein Wiesenpfad bergab und in ein Waldstück hinein. Später vollzieht unser Weg im Wald einen Linksknick und im Anschluss an einer Lichtung einen Rechtsbogen. Kurz darauf erreichen wir den nordöstlichen Ausläufer des Taubensees und orientieren uns dort nach rechts.
Ein felsiger Steig führt uns in der Folgezeit durch das Blockgewirr, welches am Nurdufer des Bergsees lagert. Nach einem Plankenweg und einer schattigen Felsgasse erreichen wir das Ufer und gelangen über einen Holzsteg zu den Rastbänken auf der Taubensee (1138 m, +2:05 h = 2:05 h)-Westseite. Nach einem weiteren Holzsteg stoßen wir auf einen Querweg. Hier könnte man nach rechts einen Abstecher zur bewirtschafteten Taubenseehütte (1165 m) unternehmen (10 Minuten Gehzeit in einfacher Richtung).
Über das Sonnwendköpfl zur Stoibenmöseralm: Für den direkten Weg zur Stoibenmöseralm wenden wir uns nach links und wandern in südöstlicher Richtung bergauf. Begleitet von einem schönen Blick auf den Taubensee nähern wir uns einem Waldstück. Am Waldrand schlüpfen wir an einem Drehkreuz durch den Weidezaun und betreten den schattigen Bergwald.
Dort wendet sich der wurzelige Weg zuerst nach rechts und schließlich in einem großzügigen Linksbogen Richtung Nordosten. Auf steinigem Untergrund steigen wir zu einer Lichtung hinauf. In leichtem Auf und Ab erreichen wir das nächste schattige Waldstück und wandern nach einer Rechts- und einer Linkskurve zum Kammverlauf empor. Sobald wir den Wald verlassen, orientieren wir uns nach rechts und erreichen das Sonnwendköpfl (1278 m, +0:25 h = 2:30 h) mit dem Grenzstein und dem Pittenharter Kreuz. Zurück am Bergrücken setzen wir unsere Wanderung in nordöstlicher Richtung fort. Nach einem lichten Waldstück und einem Gegenanstieg betreten wir ein weitläufiges Wiesengelände. Entlang der rot-weißen Markierungen steuern wir auf die schon bald sichtbare Sauermöseralm zu.
Gleich nach der Sauermöseralm treffen wir auf eine beschilderte Kreuzung, an wir geradeaus weiter gehen. An einer Steinmauer überwinden wir den Weidezaun mit Hilfe eines Übertritts. Nach dem Hindernis wandern wir durch eine grasige Mulde weiter nordostwärts. Schließlich vollzieht unser Wiesenweg einen ausgedehnten Rechtsbogen und wir erblicken unter uns die Stoibermöseralm. Ein breiter und steiniger Wanderweg leitet uns schließlich zur Terrasse der Stoibenmöseralm (1260 m, +0:25 h = 2:55 h) hinunter.
Abstieg über den Jagasteig: Für den direkten Abstieg nach Hinterwössen wenden wir uns kurz vor der Stoibenmöseralm nach links (→ Wegweiser „Oberwössen“). Über die Almwiese und später durch eine Senke gehen wir in nördlicher Richtung zum Waldrand hinunter. Dort treffen wir auf eine Solaranlage und überwinden linkshaltend den Weidezaun.
In nordwestlicher Richtung wandern wir wieder in den Bergwald hinein und erreichen nach einem Rechtsbogen die felsigen Ostwände der Rauhen Nadel. Am Fuß der imposanten und senkrechten Wände meistern wir einen kurzen Gegenanstieg und erreichen eine bewaldete Schulter. Dort wendet sich unser Weg nach links (Westen). Auf einen kurzen Abstieg folgen weitere moderate Gegenanstiege, die uns zu einer Hochebene mit moosbewachsenen Felsblöcken bringt. Diese verlassen wir schließlich in steilen kurzen Kehren. Dann streifen wir den Fuß einer schrofigen Flanke und kehren zum Luftbodensteig zurück. Nun biegen wir rechts ab und folgen dem uns bekannten Hinweg zur Schwaigerwiese und von dort dem Forstweg hinunter zum Wanderparkplatz Hinterwössen (700 m, +1:50 h = 4:45 h).
Stützpunkte auf dieser Tour:
- Stoibenmöseralm - 1260 m. Geöffnet von Mitte Mai bis Kirchweihmontag. Bei Regenwetter geschlossen.
- Taubenseehütte - 1165 m, Tel. +43 (0)664 124 69 25. Geöffnet von Mai bis Anfang November, Montag ist Ruhetag. In den Weihnachtsferien durchgängig, Februar und März Freitag bis Sonntag geöffnet. Aktuelle Öffnungszeiten siehe Webseite der Hütte.
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